Zwischen abendländischer Bildtradition und medialer Bilderflut
In seiner Einzelausstellung zeigt Peter Vahlefeld (*1967) neueste Bilder und Fotografien, die sich im Spannungsfeld zwischen analoger und digitaler Malerei bewegen. Mit viel Humor und Gespür für Bildinhalte hinterfragt er die Malereitradition, um sie spielerisch neu zu interpretieren. In der Verschränkung von frischer, dynamischer Malweise und motivischer Rückbesinnung entstehen vielschichtige Bildwelten, die eine ausgeprägte Aktualität besitzen.
Peter Vahlefeld kombiniert in seiner Malerei meist unterschiedliche Anzeigenmotive der Kulturindustrie von Auktionshaus bis internationaler Kunst-Messe. In der unbefangenen Verschmelzung verschiedener Bildsprachen versucht Vahlefeld, die Wirkung des Bildes und die Möglichkeiten seiner Darstellung zu analysieren und kreiert dabei neue, eigenwillige Interpretationen. Die Geschichte der Malerei selbst wird zum Gegenstand der künstlerischen Auseinandersetzung. Vorlagen aus Büchern der Kunstgeschichte und Populärkultur oder Motive der medialen Bildwelt dienen ihm als Orientierungshilfen, werden im Entstehungsprozess manchmal jedoch bis zur Unkenntlichkeit verändert – ein spielerischer Umgang mit den Referenzen, deren Auflösung teilweise im Titel des Werks zu finden ist. Die formalen und inhaltlichen Überlagerungen erzeugen überraschende Bildwelten, die durch ihre expressive, spannungsreiche und technisch virtuose Bildsprache sowie durch ihre sinnliche Farbigkeit beeindrucken. Mit experimentierfreudiger Leichtigkeit bewegt sich Peter Vahlefeld zwischen abendländischer Bildtradition und medialer Bilderflut hin und her und befragt dabei unser visuelles Gedächtnis.
Die unmittelbare Ästhetik und Radikalität von Vahlefelds Malerei finden sich auch in seinen Fotoarbeiten wieder. Gewöhnliche Doppelseiten aus Magazinen, Büchern, Katalogen übermalt er mit Ölfarbe in wilden Gesten zu teilweise absurden Farbfantasiestücken. Er negiert das Sujet, versucht es im künstlerischen Prozess gar auszulöschen und thematisiert dabei mit viel Witz und Ironie Motive der Kunstgeschichte wie beispielsweise die Tiffany Paintings von Richard Prince.